Start     going public 2022     Das Projekt     Archiv     Impressum     Unterstützer*innen     



   
Wo ist die Grenze zwischen privat und öffentlich?


Wo ist die Grenze zwischen privat und öffentlich?

Gepostet von Ulrich Mattes am 2023-10-29 06:01:04
info [at] ulrich-mattes.de

Der Mittelstand bricht weg, so analysiert die Soziologie. Anders, als es der Architekt Adolf Loos in seinem berühmten Aufsatz "Ornament und Verbrechen" erhofft hat, hat die durch die Industrialisierung automatisierte Arbeit nicht zu weniger Beschäftigung bei gleichem Einkommen für alle geführt, sondern zu einem sozialen Abstieg derjenigen, die in der materialen Produktion tätig sind.

Die prekären Lebensverhältnisse vieler Zeitgenossen (von der Hand in den Mund leben) rücken einen neuen Aspekt des öffentlichen Raumes in den Vordergrund: Ohne Arbeit kann man zuhause bleiben oder aber sich im öffentlichen Raum treffen. Hat man keine Arbeit und will deswegen aber nicht den ganzen Tag zuhause rumhängen, so trägt man zwangsläufig das Private verstärkt in den öffentlichen Raum. Dadurch verschieben sich die Verhältnisse von privat und öffentlich. Dies wiederum ist anderen Mitbürger/innen, Gewerbetreibenden und auch der Politik ein Dorn im Auge: Immer mehr "nicht Gebrauchte" stellen ihre privaten Verhältnisse im öffentlichen Raum zur Schau. Aber wo sollen sie auch hin?

   
Wem gehört der öffentliche Raum?


Wem gehört der öffentliche Raum?

Gepostet von Ulrich Mattes am 2008-07-13 07:23:25
info [at] ulrich-mattes.de

... ein ganz hübsches Städtchen, dieses Bergedorf - vor allem rund um den Schloßpark nahe der Fußgängerzone. Doch rundum wird Polizeipräsenz bemerkt: Der Schloß soll wohl nicht zum Abhängen genutzt werden, Arbeitslose und Jugendliche sollen den Ort nicht über Gebühr in Besitz nehmen ...

Anke Haarmann beschreibt die Kontrolle des öffentlichen Raums in Japan: "Öffentlicher Raum ist indifferente Durchgangspassage oder ästhetischer Verweilbezirk, dabei selten jedoch politisches Terrain oder gesellschaftlicher Aufenthaltsort." Doch auch dort haben sich die Verhältnisse verschoben, wie aus dem Artikel "Public Blue: eine Besetzung des öffentlichen Raums" auf thing-hamburg.de hervorgeht ...

   
Dient Kunst der Kommunikation?


Dient Kunst der Kommunikation?

Gepostet von Ulrich Mattes am 2008-07-13 07:22:00
info [at] ulrich-mattes.de

"Kunst findet nicht in den Werken statt, sondern entsteht in den Kommuniationen über die Produktionen, die Werke genannt werden", postuliert Prof. Michael Lingner.

Da stellen sich dann allerlei Fragen:

* Muß Kunst schön sein?
* Soll Kunst provozieren?
* Schafft Kunst ewige Werte?
* Soll Kunst leicht verständlich sein?
* Ist eine Idee auch schon Kunst?
* Kann Kunst überall stattfinden?
* Wieviel Kunst braucht der Mensch?
* Wie entsteht Kunst?
* Braucht Kunst einen Grund?
* Jede/r ein/e Künstler/in?
* Folgt Kunst ewigen Gesetzen?

   
Welche Aufgabe hat Kunst im öffentlichen Raum?


Welche Aufgabe hat Kunst im öffentlichen Raum?

Gepostet von Ulrich Mattes am 2008-07-13 07:21:50
info [at] ulrich-mattes.de

Vor 15 Jahren war das Hamburger Programm "Kunst im öffentlichen Raum" noch engagiert, bisweilen gesellschaftsutopisch orientiert und in der ganzen Republik bekannt.

Dann kam die Krise und nicht unerheblich hat die Entwicklung des Internet dazu beigetragen. Der "öffentliche Raum" wird heute direkt ins heimischen Wohnzimmer getragen. Die ästhetische Auseinandersetzung mittels "Kunst im öffentlichen Raum" war diesem Ansturm neuer Welten nicht gewachsen, hat seither mit einem Aufmerksamkeitsdefizit zu kämpfen. Der öffentliche Raum hat seither seine Funktion als politischer Raum nahezu eingebüßt.

Kann "Kunst im öffentlichen Raum" wieder mehr werden, als bloße Verhübschung von Konsum- und Transiträumen? Künstler/innen und Publikum sind dafür verantwortlich.